Die Integration zwischen einer CAD- oder PDM-Anwendung und Isah sorgt dafür, dass Engineering und Logistikabteilungen aus denselben Informationen schöpfen können. Daten aus Isah können in der CAD- oder PDM-Anwendung zur Verfügung gestellt werden und Einkäufe wie auch Arbeitsvorbereiter haben einen direkten Einblick in Materiallisten. Werden die Daten nicht an zwei, sondern nur an einer Stelle aktualisiert, dann führt das zu einem geringeren Arbeitsaufwand, weniger Fehlern und einem schnelleren Einblick in den aktuellen Stand der Dinge.
Stückliste aus der CAD- oder PDM-Anwendung in Isah kopieren
Die Integration bezieht sich hauptsächlich auf die Kopie der Stückliste von der CAD- oder PDM-Anwendung in die Fertigungsstruktur von Isah.
Dafür stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:
Aus der CAD-oder PDM-Anwendung in die Artikelstruktur und von dort aus in die Fertigungsstruktur, beispielsweise bei Standardartikeln, wobei die Daten in Isah kopiert werden, wenn das Engineering abgeschlossen ist.
Von der CAD-oder PDM-Anwendung aus über Engineering-Items zur Fertigungsstruktur. Diese Methode eignet sich beispielsweise für kundenspezifische Produkte und wenn das Engineering und Folgeprozesse, wie die Arbeitsvorbereitung, gleichzeitig durchgeführt werden. Schließlich ist es dann möglich, dass durch Engineering hinsichtlich einer sich bereits in der Fertigung befindlichen Stückliste Änderungen ausgeführt werden können. Dabei dienen Engineering-Items als Zwischenschritt beim Kopieren von Daten in Isah.
Bei einer direkten Verknüpfung zwischen der CAD-oder PDM-Anwendung und der Artikelstruktur kopieren Sie die Daten aus der CAD-oder PDM-Anwendung in die Artikelstruktur in Isah. Die Einstellungen für diese Verknüpfung legen Sie im Modul Engineering (siehe unten) fest.
Für Verknüpfungen über Engineering-Items kopieren Sie im Modul Engineering die Daten mit Synchronisationsverarbeitungen in die Artikelstruktur oder Fertigungsstruktur und legen Sie die Einstellungen und die Engineering-Items selbst fest. Engineering-Items verwenden Sie dazu, das Synchronisieren externer Stücklisten mit einem Plan-/Fertigungsauftrag in Phasen einzuteilen. Die Entscheidung, wer was zu welchem Zeitpunkt synchronisieren darf, kann bewusst getroffen und mit Rechten in Isah festgelegt werden. So können Sie beispielsweise die Befugnisse zwischen dem Engineer und dem Arbeitsvorbereiter abgrenzen. Eine aus Engineering-Items bestehende Struktur erfordert jedoch einen zusätzlichen Administrationsaufwand: jedes Engineering-Item muss nämlich letztendlich mit einem Artikel verknüpft werden. Für jedes Engineering-Item muss damit ein Artikel vorhanden sein.
Optionen zum Kopieren von Isah-Daten in CAD- oder PDM-Anwendung
Folgende Möglichkeiten stehen für die Übertragung von Informationen aus Isah in eine CAD- oder PDM-Anwendung zur Verfügung:
Dokumenteneigenschaften, von Isah aus können Sie in vielen CAD-Dokumenten Dokumenteneigenschaften erstellen und mit Informationen aus Isah ausfüllen. So können Sie beispielsweise die Firma angeben, damit die Empfänger des Dokuments wissen, wo es herkommt oder Sie können festlegen, dass nicht der Kundencode, sondern der Kundenname in der Stückliste auf Zeichnung aufgeführt wird.
der Inhalt der Stückliste auf Zeichnung. Der Inhalt der in Isah erfassten Struktur (Stückliste) wird in der Zeichnung angezeigt. Sie geben an, welche Daten in welcher Reihenfolge in der Stückliste aufgeführt werden sollen.
Verschiedene Szenarien für die Arbeit mit Engineering und Logistik
Die Engineering-Integration bietet viele Möglichkeiten, um den unterschiedlichen Methoden, die Unternehmen bei der Arbeit mit Engineering und Logistik einsetzen, entsprechen zu können. Variationen sind möglich im Bereich:
Struktur: Soll die hierarchische Engineering-Struktur ganz oder teilweise kopiert werden? Entscheiden Sie sich für eine Struktur mit mehreren Ebenen oder dafür, die Struktur bzw. einen Teil davon auf eine Ebene zu reduzieren (eine Stufe vorziehen)?
Umfang des Engineerings: Soll die Engineering-Struktur vollständig, teilweise oder nicht spezifiziert werden?
Freigabemoment: Wird eine Engineering-Struktur im Vorfeld des Aufbaus der Stückliste in Isah (seriell) oder gleichzeitig mit der Stückliste in Isah (simultan) abgeschlossen?
Materialanwendung: Wie werden Basismaterialien oder Standardkomponenten aus der Symbolbibliothek angewendet?
Wenn ein Engineer ein vorläufiges CAD-Dokument erstellt, beispielsweise einen Rahmen, kann er dieses Dokument in Isah bereits als Engineering-Item festlegen. Wenn das Dokument fertig ist, gibt der Arbeitsvorbereiter die Zeichnung frei und synchronisiert sie mit dem Plan-/Fertigungsauftrag. Erst dann geht das Dokument zur Fertigung.
Die Engineering-Stückliste wird eins zu eins in einen neuen Plan-/Fertigungsauftrag in Isah kopiert. Jeder Engineering-Item erhält einen verknüpften Plan-/Fertigungsauftrag und jede Engineering-Stücklistenposition wird eine Fertigungsstrukturposition in Isah. Wenn die Fertigungsstrukturposition einen Artikel mit dem Bestellcode „In neuem Plan-/Fertigungsauftrag fertigen“ enthält, wird ein neuer Plan-/Fertigungsauftrag erstellt und davon wird auch die Stückliste hinein kopiert.
Wenn in Isah bereits ein Plan-/Fertigungsauftrag bzw. ein Teil davon für den Artikel erstellt wurde, wird der Plan-/Fertigungsauftrag beim Synchronisieren an die Engineering-Stückliste angepasst.
Wenn eine Engineering-Stückliste mit vielen Halbfabrikaten eins zu eins in einen neuen Plan-/Fertigungsauftrag in Isah kopiert wird, können sehr zahlreiche Plan-/Fertigungsaufträge entstehen. Um in der Fertigung mit einer flacheren Struktur zu arbeiten, ziehen Sie die Engineering-Stückliste eine Stufe vor. Sie können in der Engineering-Stücklistenposition angeben, dass sie beim Synchronisieren mit Fertigung eine Stufe vorgezogen werden soll. Die Strukturpositionen eines Halbfabrikats werden dann auf derselben Ebene abgelegt wie das Halbfabrikat. Sie können sich dafür entscheiden, das Halbfabrikat in der Struktur als Pseudo-Position sichtbar zu machen, damit erkennbar ist, zu welchem Produkt die Strukturpositionen gehören.
Beispiel
Ein Hersteller von Büromöbeln fertigt verschiedene Tischmodelle. Die Befestigung der Tischbeine erfolgt immer mit 1 Bolzen, 1 Mutter und 2 Bolzringen. Für 1 Tisch mit 4 Beinen sind damit 4 Bolzen, 4 Muttern und 8 Bolzringe erforderlich. Diese Artikel werden in den Pseudoartikel „Befestigungsset“ aufgenommen. Beim Eingeben eines Sets in eine Fertigungsstückliste werden 3 Strukturpositionen für die Bolzen, Muttern und Bolzringe einkopiert.
Ein Engineer zeichnet häufig zuerst die erforderlichen Komponenten, anschließend die Halbfabrikate und letztendlich das Endprodukt. Das Engineering von Einkaufsartikeln mit einer langen Lieferzeit erhält in der Regel Priorität. Es empfiehlt sich dann, eine Komponente, deren Engineering erledigt ist, freigeben und damit die Fertigung starten zu können. Die Stelle dieser Komponente in der letztendlichen Struktur ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Ein solcher Fertigungsauftrag wird bereits mit dem Kundenauftrag verknüpft und erhält erst später seine endgültige Verwendung.
Es wird häufig vorkommen, dass sich eine Engineering-Stückliste ändert, während die Stückliste bzw. ein Teil davon bereits mit einem Plan-/Fertigungsauftrag verknüpft ist. Es können die folgenden Situationen auftreten:
Merkmale wurden geändert, beispielsweise die Menge oder die Abmessung. Es hängt von den Einstellungen ab, ob die verknüpfte Strukturposition geändert wird.
Die Struktur wurde geändert: Ergänzungen führen zu neuen Strukturpositionen. Wenn eine Stücklistenposition gelöscht wird, wird die Verknüpfung zwischen dieser Position und der Strukturposition unterbrochen. Abhängig von den Einstellungen und Bedingungen werden gelöschte Positionen auch aus der Struktur gelöscht.
Bei manchen Unternehmen verläuft das Engineering kundenauftragsbezogen, wobei sie mehrere Produkte in Phasen liefern. Engineering bringt die Erfahrungen mit den ersten Fertigungsserien in die Fertigungsaufträge, die noch ausgeführt werden müssen, ein. Pro Engineering-Item verknüpfen Sie dann mehrere Fertigungsaufträge.
Ein 3D-Modell kann mehrere identische Artikel enthalten. Wenn diese Artikel an unterschiedlichen Stellen im Modell vorkommen, erhält jeder Artikel seinen eigenen Plan-/Fertigungsauftrag. Da es sich um identische Artikel handelt, ist es wünschenswert, sie in einem Plan-/Fertigungsauftrag unterzubringen. Sie notieren die Artikelmenge, damit Sie diese Menge nach der Synchronisation in einen dieser Plan-/Fertigungsaufträge eingeben und die übrigen Plan-/Fertigungsaufträge löschen können.
Wenn Sie von einer Bibliothek aus arbeiten und die Engineering-Stückliste übernommen wird, müssen alle Bibliothek-Items als Engineering-Items aufgenommen werden. Die meisten Standardartikel im Modul Artikel werden Sie dann auch als Engineering-Item aufnehmen müssen.
Wenn sowohl mit Artikeln wie auch mit Plan-/Fertigungsaufträgen verknüpft werden soll, müssen Sie die Standardartikel als Engineering-Item eingeben. Anschließend nehmen Sie sie in einen Plan-/Fertigungsauftrag auf.
Integration mit 2D oder 3D CAD-Anwendung
Die Integration mit einer 2D CAD-Anwendung ist sehr unterschiedlich im Vergleich zu der mit einer 3D CAD-Anwendung. In 3D CAD-Anwendungen erstellt der Engineer für alle Komponenten ein Dokument und in einem zusammengestellten Dokument vereint er die verknüpften Komponenten. Letztendlich entsteht eine Hierarchie von Dokumenten. Diese Struktur steht für die Struktur in Isah Modell. In einer 2D CAD-Anwendung fehlt eine solche Struktur in der Regel und deshalb muss die Struktur (Stückliste) in Isah selbst aufgebaut werden.