Sie verwenden die Verarbeitung Retrograde Entnahme ausführen, um automatisch Buchungen auf Grundlage der vorkalkulierten Daten für einem Fertigungsauftrag auszuführen.
Wenn Sie einen Artikel bereits häufiger gefertigt haben, können Sie die Mengen, Stunden und Kosten, die dafür aufgewendet werden müssen, häufig genau vorhersagen. Um zu vermeiden, dass Sie alle Artikelausgänge sowie Arbeitsgang- und Werkzeugkosten manuell spezifizieren müssen, können Sie sich in solchen Fällen dafür entscheiden, Isah die Buchungen auf Grundlage der Daten, die Sie vorkalkuliert haben, automatisch durchführen zu lassen.
Sie haben dabei immer noch die Möglichkeit, zusätzliche Buchungen manuell durchzuführen, beispielsweise der Ausgang eines Artikels mit hohen Herstellkosten, von dem Sie eine andere Menge verbraucht haben als vorkalkuliert war.
Beachten Sie bitte: Wenn der wirkliche Verbrauch von der Vorkalkulation abweicht, kann das Ausführen einer retrograden Entnahme unerwünschte finanzielle und logistische Folgen haben. Bei der retrograden Entnahme wird nämlich davon ausgegangen, dass der tatsächliche Verbrauch kaum von den vorkalkulierten Werten abweicht.
Die folgenden Handlungen können bei der retrograden Entnahme eines Fertigungsauftrags automatisch ausgeführt werden:
der ausgewählte Fertigungsauftrag noch nicht fertig gemeldet wurde
bei dem Artikel, für den der Fertigungseingang gebucht wird, im Modul Artikel auf der Registerkarte Logistik das Feld Fertigungseingänge verarbeiten unter der Schaltfläche Retrograde Entnahme aktiviert ist
Wird das Fenster Retrograde Entnahme ausführen als Möglichkeit zur Verarbeitung der Fertigungseingänge ausgewählt, dann wird eigentlich das Verfahren Wareneingänge Fertigung ausgeführt. Die vorkalkulierte Fertigungsmenge wird als tatsächlich gefertigt und gebucht gemeldet. Das Ergebnis wird u. a. im Fenster NKL Erträge eines Plan-/Fertigungsauftrags; Eingänge Fertigung angezeigt.
Sobald Sie Fertigungseingänge für einen Bestandsauftrag über die retrograde Entnahme verarbeiten, wird die gemeldete Menge zum Bestand des betreffenden Artikels hinzu gebucht. Dafür wird der Lagerplatz verwendet, der im Modul Artikel als Standardeinstellung für den betreffenden Artikel angegeben wurde.
Wenn Sie bei Retrograde Entnahme ausführen angeben, dass der Fertigungsauftrag auch fertig gemeldet werden soll, wird auf dem Fertigungsauftrag das Feld Erledigt aktiviert und dabei wird das Verarbeitungsdatum der retrograden Entnahme ausgefüllt.
wenn die betreffende Artikelposition noch nicht fertig gemeldet wurde
wenn bei dem Artikel aus der Artikelposition im Modul Artikel auf der Registerkarte Logistik das Feld Als Artikelstrukturposition unter der Schaltfläche Retrograde Entnahme aktiviert ist
wenn der Artikel aus der Artikelposition die Auswahlbedingung erfüllt, die im Feld Positionen verarbeiten des Fensters Retrograde Entnahme ausführen angegeben wird
Grundlage für Verarbeitung von Positionen
Die ausgewählten Artikelpositionen können gemäß der vorkalkulierten Fertigungsauftragsmenge oder gemäß der nachkalkulierten Fertigungsauftragsmenge gebucht werden.
Wenn Sie von der nachkalkulatorischen Menge ausgehen möchten, muss diese Menge mithilfe von Fertigungseingängen, eventuell über die Retrograde Entnahme, gemeldet sein. Sonst ist es für Isah nicht ersichtlich, welche Menge Sie tatsächlich gefertigt haben.
Wenn die tatsächlich gefertigte Menge von der vorkalkulierten Menge abweicht, verwendet Isah das Verhältnis zwischen der voraussichtlichen Fertigungsmenge und der tatsächlichen Fertigungsmenge, um die richtige Menge für die Artikelausgänge zu berechnen. Wenn Sie beispielsweise 20 Stück gefertigt haben, während ursprünglich eine Vorkalkulation für 10 Stück aufgestellt wurde, werden die Artikelausgänge für diesen Fertigungsauftrag verdoppelt.
Positionen verarbeiten
Wird das Fenster Retrograde Entnahme ausführen als Möglichkeit zur Verarbeitung der Artikelpositionen ausgewählt, dann wird eigentlich das Verfahren für Artikelausgänge für einen Fertigungsauftrag ausgeführt.
Die vorkalkulierte Menge (ggf. auf Grundlage der tatsächlich gefertigten Mengen angepasst, siehe die Schaltfläche Grundlage für Verarbeitung von Positionen) wird als tatsächlich verbraucht gemeldet. Der Bestand der Artikel, die über die retrograde Entnahme ausgegeben wurden, wird um die ausgegebenen Menge verringert. Die zugehörigen Kostenbuchungen werden ausgeführt.
Wenn Sie bei Retrograde Entnahme ausführenangeben, dass die ausgewählten Artikelpositionen auch fertig gemeldet werden sollen, wird in der Artikelstruktur auf dem Fertigungsauftrag bei diesen Positionen auf der Registerkarte Herkünfte das Feld Erledigt hinter Bestand aktiviert und dabei wird das Verarbeitungsdatum der retrograden Entnahme ausgefüllt.
wenn die betreffende Arbeitsgangposition noch nicht fertig gemeldet wurde
oder wenn bei der betreffenden Kapazitätsgruppe oder Einzelkapazität mindestens eines der Felder Einzelkapazitätsstunden, Lohnstunden oder Gemeinkosten unter der Schaltfläche Retrograde Entnahme aktiviert ist. Eine Einzelkapazität besitzt eine höhere Priorität als eine Kapazitätsgruppe. Wurde bei einem Arbeitsgang sowohl eine Einzelkapazität als auch eine Kapazitätsgruppe angegeben, braucht lediglich bei der Einzelkapazität mindestens eines der Felder aktiviert zu sein.
Grundlage für Verarbeitung von Positionen
Die ausgewählten Arbeitsgangpositionen können gemäß der vorkalkulierten Fertigungsauftragsmenge oder gemäß der nachkalkulierten Fertigungsauftragsmenge gebucht werden.
Wenn Sie von der nachkalkulatorischen Menge ausgehen möchten, muss diese Menge mithilfe von Fertigungseingängen, eventuell über die Retrograde Entnahme, gemeldet sein. Sonst ist es für Isah nicht ersichtlich, welche Menge Sie tatsächlich gefertigt haben.
Wenn die tatsächlich gefertigte Menge von der vorkalkulierten Menge abweicht, verwendet Isah das Verhältnis zwischen der voraussichtlichen Fertigungsmenge und der tatsächlichen Fertigungsmenge, um die richtige Stundenzahl zu berechnen, die gebucht werden soll. Wenn Sie beispielsweise 20 Stück gefertigt haben, während ursprünglich eine Vorkalkulation für 10 Stück aufgestellt wurde, werden die Stundenbuchungen für diesen Fertigungsauftrag verdoppelt. Die Rüstzeiten der Arbeitsgänge werden weder erhöht noch gesenkt, da das Einstellen einer Einzelkapazität lediglich einmal stattfindet und nicht von der Zeit pro Einheit des Arbeitsgangs abhängt. Die Rüstzeiten werden jeweils einmal gerechnet, sobald eine Arbeitsgangposition durch die Verarbeitung Retrograde Entnahme ausführen gebucht wird.
Positionen verarbeiten
Wird das Fenster Retrograde Entnahme ausführen als Möglichkeit zur Verarbeitung der Arbeitsgangpositionen ausgewählt, dann wird eigentlich das Verfahren für die Stundenbuchungen ausgeführt.
Die vorkalkulierte Stundenzahl (ggf. auf Grundlage der tatsächlich gefertigten Mengen angepasst, siehe die Schaltfläche Grundlage für Verarbeitung von Positionen) wird als tatsächlich geleistete Stundenzahl gemeldet. Diese Stunden werden gebucht und dabei werden sie mit den Stunden-, Einzelkapazitäts- und Gemeinkostensatz multipliziert. Dabei werden die Einstellungen bei der Einzelkapazität und der Kapazitätsgruppe wie auch der Inhalt des Felds Positionen verarbeiten im Fenster Retrograde Entnahme ausführen berücksichtigt.
Beachten Sie bitte: Es kann vorkommen, dass Sie Arbeitsgänge retrograd entnehmen, während auf einem Arbeitsgang bereits manuell Stundenpositionen gebucht wurden. Wenn manuell mehr Stunden gebucht wurden als ursprünglich vorkalkuliert war, bleibt die manuell eingegebene Zahl unverändert und gilt sie als Grundlage für die Nachkalkulation. Wenn die Vorkalkulation jedoch mehr Stunden enthält als manuell in der Stundenposition eingegeben wurde, wird bei der retrograden Entnahme der Arbeitsgänge die manuell eingetragene Stundenzahl durch die vorkalkulierte Stundenzahl überschrieben.
Wenn Sie (große) Abweichungen auf Stundenpositionen buchen, die retrograd entnommen werden, sollten Sie zuerst retrograd entnehmen und dann anschießend die zusätzlichen Stunden buchen.
Die retrograde Entnahme einer Werkzeugposition funktioniert nur:
wenn auch der Arbeitsgang, zu dem das Werkzeug gehört, über retrograde Entnahme verarbeitet wird. Da die Abschreibung eines Werkzeugs über die Stundenbuchungen verläuft, können die Werkzeuge nicht getrennt automatisch nachkalkuliert werden.
wenn die Arbeitsgangposition, zu der das Werkzeug gehört, noch nicht fertig gemeldet wurde.
Wird das Fenster Retrograde Entnahme ausführen als Möglichkeit zur Verarbeitung der Werkzeugpositionen ausgewählt, dann wird eigentlich das Verfahren für die Abschreibung von Werkzeugen über die Zeiterfassung ausgeführt.